Herausgepickt

Viel zu oft kommt es vor, dass man beim “Überfliegen“ einer Textseite bei einer Stelle für einen Moment innehält, weil man meint, diese gut formulierte Passage sollte man doch etwas gründlicher bedenken; aber mit der Masse alles Übrigen wird auch die bewusste Stelle vergessen. Schade um die guten Gedanken und um die schönen Formulierungen.

In einem Interview  wurde Peer Steinbrück von Kurt Kister (SZ) befragt:

Kister – Sehen Sie Journalisten heute kritischer als vor einem Jahr? 

Steinbrück – Nicht die Journalisten. Aber die Geschwindigkeit und der Wettbewerbsdruck in der Branche haben massiv zugenommen. Es wird täglich um Klicks, Quote und Auflage gekämpft. Die Online-Dienste brauchen alle fünf, sechs Stunden etwas Neues. So ist kaum noch Zeit für Recherche. Bericht und Kommentar verschwimmen, alles wird immer süffiger, banaler, personalisierter.

Ich glaube, dass Politik und Medien nach einer Bundestagswahl einmal gemeinsam beleuchten sollten, was die Banalisierung und Personalisierung auf die Dauer für die demokratische Substanz und für die Bereitschaft von Frauen und Männern bedeutet, sich um politische Mandate zu bewerben.

 

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