Wie mag es dem Buchenkeimling zumute sein, wenn er zu Füßen der großen Stämme um ihn her zum ersten Mal die Augen aufschlägt?
Wie mag es dem Buchenkeimling zumute sein, wenn er zu Füßen der großen Stämme um ihn her zum ersten Mal die Augen aufschlägt?
das motto der documenta XIII scheint zu sein: „jeder hund ist ein künstler, und jede erdbeere ist eine künstlerin“.
wenn alles kunst ist, dann ist auch nichts mehr kunst.
die „kunst“ im prokrustesbett der political correctness wird hier zum disneyland der halbbildung. „épater le bourgeois – war das nicht der leckere rotwein den man im cafe am fridericianum bekam? davon müssen wir uns bei unserem nächsten urlaub in der provence unbedingt ein paar kisten mitbringen.“ „nein, das war der calvados aus der normandie den wir nach dem mittagessen in der orangerie in der karlsaue getrunken haben.“ na dann prost…
Ja, Hartmut, durch so eine dicke Polsterung dringt kaum noch etwas; aber vielleicht unterschätzen wir die Wirkung, die sich dennoch aus der Summe der steigenden Zahl von minimalen Kulturimpulsen ergeben könnte: das Essentielle wird vielleicht nur noch sehr abgestumpft wahrgenommen; aber wenn so viele Individuen gleichzeitig davon berührt werden, könnte das zu einer Erhöhung der allgemeinen Aufnahmebereitschaft führen. Dank und Gruß, Ihr D.M.
d´accord! die stetig anwachsenden besucherzahlen der documenten lassen sicherlich den schluss zu, dass noch ein grosses bedürfnis und eine starke sehnsucht nach etwas anderem als dem allgegenwärtigen, unvermeidlichen öden pragmatismus existiert. diesen hoffnungsschimmer sollte man wohl nicht unterschätzen.
gruss, h.