Die Weltanschauungen des Reformators und des Aufklärers wären sicher nicht vereinbar gewesen, und hätte es ein Gespräch zwischen Luther und Voltaire geben können, wären wahrscheinlich die Fetzen geflogen.
Aber dennoch gibt es eine merkwürdige Übereinstimmung zwischen den beiden:
Bekannt ist Luthers Lebensregel, sich durch nichts daran hindern zu lassen, sein Apfelbäumchen zu pflanzen. Fugenlos passt dazu der Schlusssatz aus Voltaires Candide, in dem der Held die Konsequenz aus allen Wirrnissen und leidvollen Erfahrungen seines Lebens zieht: “. . . mais il faut cultiver notre jardin.“ (. . . aber wir müssen uns an unsere Gartenarbeit machen.)