Es gibt Texte, z.B. von Benjamin oder von Adorno, bei denen ich mir zum besseren Verständnis einen kundigen Mentor wünschte, der die Lücken meiner gedanklichen Voraussetzungen ergänzen könnte.
Die üblichen Texte, die wir lesen und problemlos begreifen, bestehen häufig nur aus redundanten Sätzen, die also etwas sagen, was uns schon mehr oder weniger vertraut ist oder zumindest unseren Erwartungen entspricht, so dass wir den inhaltlichen “Neuanteil“ ohne Anstrengung, fast unmerklich aufnehmen.
Dagegen wirken Sätze, die überwiegend auf Noch-nicht-Gewusstem beruhen, wie Gleichungen mit beliebig vielen Unbekannten. Man kann sie zwar locker als Ganzes zu lesen versuchen, um eine generelle Tendenz auszumachen; es bleibt aber immer das unbehagliche Gefühl von Unschärfe und Ungewissheit.
Sorgsam das Schaumkäppchen supfen.
Sorgsam Wort für Wort supfen.
Geht doch gut! – gleich richtig angewendet.
Gruß, D.M.
Ich habe ja auch eine Nacht darüber geschlafen.
vielleicht haben benjamin und adorno auch nicht immer verstanden was sie da so geschrieben haben…
gruß, h.
Wir können’s nicht wissen; aber das wäre sehr unwahrscheinlich. Beide Autoren waren nachweislich um größtmögliche Genauigkeit des sprachlichen Ausdrucks bemüht; doch wie bei aller “schwierigen“ Literatur ist der Weg zum Begreifen leider ein spürbar anstrengender und meist auch zeitaufwendiger Prozess.
Gruß, D.M.