Auch wenn es anderen als subjektive Marotte erscheinen mag,
mich hat seit vielen Jahren die avantgardistische lyrische Freiheit gerade dieses Gedichts bewegt:
Gleichnis
Palmström schwankt als wie ein Zweig im Wind…
Als ihn Korf befragt, warum er schwanke,
meint er: weil ein lieblicher Gedanke,
wie ein Vogel, zärtlich und geschwind,
auf ein kleines ihn belastet habe –
schwanke er als wie ein Zweig im Wind,
schwingend noch von der willkommnen Gabe…
Liest man, mit dieser Lyrik im Sinn, Morgensterns Biographie, reich an Kummer, Wirrnis und Umwegen, stellt man beglückt fest, dass es ihm gelungen ist, eine Ausdrucksform zu finden, die das Elend lächelnd vergessen machen kann.
Wundervoll – immer wieder!
Danke für den Eintrag.
B.F.