Wie so viele Kinder lernte ich schon früh die Kölner Heinzelmännchen kennen – vom Wunder der Blauen Grotte zu Capri wird früher oder später jeder schon gehört haben – und Carl Loewes Lied vom Nöck verzaubert auch heute noch so manchen Hörer; aber wahrscheinlich geht es nicht nur mir so, dass sich der Name, der diese drei kulturellen Highlights verbindet, nicht eingeprägt hat:
August Kopisch (*1799 in Breslau – †1853 in Berlin) war ein vielbegabter Tausendsassa, der zu seiner Zeit, wie man so sagt, alle wichtigen Leute kannte. Er war Maler, Dichter, Übersetzer, Kunstberater, Organisator, Reisender und Sportler (als tüchtiger Schwimmer entdeckte er jene Blaue Grotte); er verbrachte mehrere Jahre in Neapel; aus dieser Zeit stammt sein Bild von einem Vesuvausbruch, das z.Zt. in der Ausstellung zur Schwarzen Romantik im Städel gezeigt wird.
Nachzulesen hat sich also gelohnt: plötzlich fügen sich verstreute Puzzleteile zu einem gemeinsamen Bild zusammen, und ein unverdientes Vergessen wird vielleicht ein wenig gebremst.