Findige Leute wissen sich immer zu helfen: hier z.B. in einem weitläufigen öffentlichen Gebäude tut der Einkaufwagen gute Dienste als Werkzeuglore, und ALDI SÜD kann den Verlust sogar noch als Werbung verbuchen.
Das Stichwort Umnutzung fällt meist im Zshg mit Gebäuden. Zu denken wäre etwa an die Verwendung einer Moschee als Kirche, einer Kirche als Garage, einer Garage als Malerstudio, eines Malerstudios als Vereinslokal usw.
Aber darüber hinaus wäre in so unendlich vielen Bereichen vom Prinzip Umnutzung zu sprechen, dessen kulturgeschichtliche Bedeutung gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, ob einer nun mit der Nagelfeile ein Gitter durchsägt, ein Bauer den Stahlhelm des letzten Krieges als Jauchekelle verwendet oder ob zur Abwechslung der Verteidigungsminister das Familienministerium übernimmt.
Das sind ja Visionen! Ich bin begeistert! 🙂
Liebe Grüsse aus der Schreibstube, die ich vielleicht zur Tanzdiele umfunktioniere…
um etwas wasser in den wein zu giessen,
so eine richtige umnutzung ist das wohl nicht. immerhin werden auch hier dinge mit dem einkaufwagen – von a nach b – befördert; und es ist sogar naheliegend, dass ein einkaufwagen in einem baumarkt nahezu die gleichen gegenstände entalten/befördern kann.
eine umnutzung währe hier vielmehr, aus dem einkaufwagen einen sessel herzustellen, wie es z.b. der künstler stiletto gemacht hat.
gruss, hartmut
Danke, Hartmut!
Kein Zweifel: es gibt spektakuläre, auch künstlerisch interessante “Umnutzungen“; aber in meiner Beobachtung geht es um die wegen ihrer alltäglichen Selbstverständlichkeit wenig beachtete Anpassungsfähigkeit der Menschen, die “zur Not“ eine Zange zum Hämmern nehmen, also den ursprünglich vorgesehenen Gebrauch durch einen völlig anderen ersetzen.
Die Handelsketten investieren keineswegs das Geld ihrer Shareholder in Einkaufwagen, damit arme Clochards ihre Habseligkeiten oder, wie in diesem Fall, Handwerker ihre Werkzeuge transportieren können.
Gruß, D.M.
ihre beobachtung und anmerkung sind zutreffend, es gibt eine alltägliche menschliche kreativität, die kaum beachtung findet – danke für die erläuterung.
im fall des einkaufwagens berücksichtigen die handelsketten sicher diese alltäglichen umnutzungen in ihren bilanzen, und rechnen den damit einhergehenden schwund an einkaufwagen in die preise der waren ein; so wie dies z. b. mit den verlusten durch ladendiebstahl oder verdorbene lebensmittel auch praktiziert wird.
gruss, hartmut