2008 erschien Peter Rühmkorfs Paradiesvogelschiss bei Rowohlt. Der Band enthält neben ausgearbeiteten Gedichten auch eine Sammlung von nicht zur Veröffentlichung vorgesehenen Gedichtskizzen, Aphorismen und ähnlichen Eintragungen – viel Heiteres, gelegentlich kalauernd trotz seiner tödlichen Krankheit, viel Besinnliches, auch Ausdruck von Resignation – eigentlich insgesamt aber ein kräftiges Brevier für Stoiker.
An den Tod
Fort – fort,
dies kann die Welt noch nicht gewesen
und bumms zu Ende sein.
All diese Bücher wolln ja noch gelesen
und diese Hosen aufgetragen sein.
– – –
Noch schnell paar Verse aus dem Haus.
Die Tage sähen sonst
wie nie gewesen aus.
– – –
Was immer ist, wir hatten unsern Spaß.
Zum Beispiel, dass wir Mund an Mund
nach Wahrheit schnappten:
Es gibt nichts Wahreres
als nett verbrachte Vanitas:
Vergiss die Gegenwart und freu dich des Gehabten
Wie schön! Und der mittlere Vers ist beinahe schon eine Poetik oder eine Ode ans geistige oder bildnerische Schaffen…