Unter diesem Titel kommt die Februar-Ausgabe des “Literaturboten“* daher, und entsprechend wild dreht sich der innere Zeiger bei der Suche nach dem Text, der die größte Aufmerksamkeit des Lesers verdient: von der reichen Vielfalt wird er beschenkt und angeregt, aber zugleich erlebt er die Fülle als Aufgabe, die Orientierung in einem sich ständig erweiternden Labyrinth nicht zu verlieren.
So greife ich ohne lange Begründung nach dem, woran mein Blick hängen bleibt, z.B.:
Franz Hodjak**
Aufgelassener Bahnhof
Einst
wechselte ich hier die Sprache
wie den Zug. Jetzt sprechen da
hin und wieder Engel
und Narren. Auf nichts
mehr wartend, werfe
ich die Mütze
ins gefrorene Kiesbett, zum
Schädel des Schafbocks, in dem
der Kiebitz
nistet.
Sehr erfreulich, übrigens, in diesem Heft des “Literaturboten“: der Beitrag über T.S.Eliots Das wüste Land von Stefana Sabin. Wie beruhigend, dass man diesen Text auch heute noch im Zusammenhang mit poetischem Schaffen erwähnt.
*) L. 103/104, ISSN: 1617-6871
**) Der Autor wurde 1944 in Hermannstadt, Rumänien, geboren,
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