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Im Angebot: unverdaulicher Kunstsalat
Wer die verschiedenen Erscheinungsformen der bildenden Künste im Überblick erfassen will, muss lernen, Stilentwicklungen und Tendenzen zu verfolgen, muss über Kriterien verfügen, um Qualität von Spam unterscheiden zu können usw.
Was dagegen www.pictify.com zu bieten hat, wird die allgemeine Orientierungslosigkeit auf diesem Gebiet ins Chaotische verstärken. Die Seite kann höchstens als soziologisches Studienmaterial dienen, um die trostlosen Verhältnisse in der Kunstrezeption anschaulich zu machen.
Merkbuchseite
Die Piraten?
vielleicht so ’ne Art Geisteskommunisten? – ziemlich undurchschaubar, was sie wirklich wollen und wessen Boot da geentert werden soll, und auf welchem Auge sie ihre Klappe tragen – aber jetzt zumindest mal ein Mittel, um an der verkrusteten Besitzstandswahrung der “Großen“ zu rütteln.
Gedankensplitter
Muss man mit dem, was man darstellen will, einverstanden sein, um es malen zu können – oder wird man nicht vielmehr erst damit einverstanden, indem man es malt?
Merkbuchseite
Nachrichten für Kinder
In einer Zeit, in der schon die Jüngsten, sei es als Weltumsegler, sei es als Orchesterdirigenten, in das Erwachsenenleben eintreten, ist es selbstverständlich geworden, auch die Kleinsten schon an ihre Pflichten als mündige Staatsbürger zu gewöhnen und sie mit aktuellen Informationen zu füttern.
Neulich hörte ich zufällig, wie in einer solchen Sendung über die Vereidigung unseres jetzigen Bundespräsidenten berichtet wurde. Dabei wurde auch erklärt, warum er die Eidesformel mit dem Zusatz “so wahr mir Gott helfe“ gesprochen habe – nämlich. weil er früher mal Pfarrer gewesen war.
Als ob sie Facebook vorausgeahnt hätte
Mascha Kaléko
Das geringere Übel
An wahren Freunden oft gebricht’s.
Drum sagt man: Besser dies als nichts.
Doch ich werd lieber schirmlos nass
und sage: Besser nichts als das.
gefunden in Mascha Kalékos Gedichtband
In meinen Träumen läutet es Sturm, bei dtv,
der mir als Werbegeschenk am
Tag des Buchs überreicht wurde.
Merkbuchseite
Gedankensplitter
Für Kinder ist es ganz selbstverständlich, beliebige Gegenstände mit einer ins Spiel passenden Bedeutung zu versehen, also z.B. ein Holzklötzchen als “Auto“ über den Boden zu schieben oder am Kartoffelbrei auf dem Teller wie an einem Bergwerk zu “arbeiten“.
Ob davon in den Erwachsenen nicht etwas hängen geblieben ist, die sich oft schwer tun, konkrete Kunst um ihrer selbst willen wahrzunehmen, ohne nach verschlüsselten Botschaften und Bedeutungen suchen zu müssen? Sie erkennen nicht, worum es geht, weil sie ständig danach suchen, was “eigentlich“ gemeint sein könnte.