“Die Landschaft flog vorbei“, heißt es im Brief eines Reisenden aus dem 18. Jhdt. über eine Fahrt mit der Postkutsche von Mainz nach Mannheim. Den Heutigen, die an ganz andere Geschwindigkeiten gewöhnt sind, muss das Bild ganz unpassend vorkommen; sie erleben solche Langsamkeit allenfalls noch in einer auf Entschleunigung bedachten Urlaubsgestaltung.
In meiner Zeit in Schlesien musste ich alle Wege zu Fuß machen und dabei oft lange Strecken zurücklegen. Manchmal geschah es, dass eine der dort gebräuchlichen Kutschen anhielt, die Tür sich öffnete und mir ein Platz zum Mitfahren angeboten wurde. Damals hatte das Mitgenommenwerden für mich noch etwas von einem plötzlichen zauberhaften Dahineilen, was ich in dem Ausdruck “vorbeifliegen“ wiederfinde.
Damals konnte man sie noch fliegen seh’n, die Landschaft. Heute wird mir nur noch schlecht am Fensterplatz.