Ein neues Heft* des Literaturboten liegt vor.
Beim Durchblättern geht es mir wie im Museum, wo man zwar von den vielen Exponaten Kenntnis nimmt, aber nur zu wenigen Objekten eine Beziehung aufbaut.
Hier war es eine Seite mit “Russischen Gedichten“ von Moritz Gause, zu der ich mehrmals zurückkehrte:
Ein Photo das mir fehlt
ist eines von dem Mädchen
mit dem Bruder, klein
auf einer Holzbank
im Inneren einer Autowaschbaracke
übers Smartphone wischend
unter Neonleuchten, abends um halb zehn
Durch den Kirover Wald
Das Heulen der Wölfe haben sie
ersetzt durch das Singen der Gleise
*) Der Literaturbote Nr. 111, p 58