Wenn nicht der Name E.T.A. Hoffmann gefallen wäre, hätte ich das Gedicht sicher nicht aus der Zeitung (irgendwann vor 1980) ausgeschnitten und aufgehoben; aber auch ein so beispielhaftes Misslingen kann ja zur Klärung beitragen:
Hans Pfitzner
Sonett an E.T.A. Hoffmann
Genialer Kobold, lichter Satanas,
Zuhause nur in Künsten und in Träumen,
Dich lud die Erde nicht zu langem Säumen
Als frohen Gast behaglich ins Gelass.
Nein, unstet und verfemt von jenem Hass
Begleitet, der den Seelen muss entkeimen,
Die, neidvoll nur, wenn Nektarbecher schäumen
Beiseite sitzen hinter schalem Nass.
So blitzt Du uns, der Schwere bar, vorbei.
Und wo Du hinrührst, muss es blühn und sprühen
Voll Leben; doch der Liebesschmerzensschrei
Erstickt das heiße Herz mit Ironien.
Der Wahnsinn krallt nach Dir mit krauser Tatze –
Dein Weinglas fliegt ihm klirrend in die Fratze.
Sehr schwach! – da hilft auch nicht der Hinweis auf den zu seiner Zeit obligatorischen Expressionismus – Pfitzner hätte besser daran getan, beim Komponieren zu bleiben.