Unvorhersehbare Lernwege

Ein bekannter Verleger hat neulich in einem Interview* berichtet, wie sehr er die Musik von Thelonious Monk schätzt und wie er ihr zum ersten Mal begegnet ist: “. . .wir hatten einen grauenvollen Musiklehrer, der irgendwann einmal diese Musik mitbrachte, die mich sofort gefangen nahm . . .“

Nun wissen wir natürlich nicht, wie “grauenvoll“ der Musiklehrer wirklich war; aber ist es nicht eigentlich egal, ob der ehemalige Schüler es dem Lehrer dankt oder nicht, wenn ihm wenigstens das weitergereicht wurde, was ihn auch noch nach vielen Jahren hat bewegen können?

Wer wüsste schon zu sagen, wo und wie die Körner aufgehen, die ein Pädagoge ausstreut? Auch ich kann nur hoffen, dass ich trotz meiner Macken manches habe weiterreichen können, was bei ehemaligen Schülerinnen und Schülern einen (verspäteten) Nachhall gefunden hat.

*) Friedbert Stohner im hr2 Doppelkopf am 2.4.12

 

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