Klar, es ist ungehörig, Musik aus dem Radio oder vom Tonträger laufen zu lassen, wenn man Besucher empfängt. Aber schon aus Liebe zur Musik vermeide ich, sie zum Begleitgeräusch von Gesprächen zu erniedrigen.
Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass jemand unerwartet eintritt, bevor ich die Musik abschalten kann, die ich gerade höre. In solchen Fällen habe ich (fast) noch nie erlebt, dass Menschen einfach still werden, weil die Klänge sie bezaubern, oder dass sie zumindest nach der Musik fragen.
Auch wenn kein Notfall vorliegt, reden sie ungehemmt auf mich ein, so sehr mit ihren Interessen befasst, dass ein Zuhören überhaupt nicht infrage kommen kann: Musik wird nicht als Lebensmittel wahrgenommen, sondern – wenn überhaupt – nur als störende Nebensächlichkeit.