Warum wird vom Aberglauben häufig so verächtlich gesprochen? Ist er nicht ein uraltes Hilfsprogramm, um in den verschiedensten Ungewissheiten Entscheidungen treffen zu können, ein nie endendes Trial-and-Error Experiment, eine Lebenshilfe mit Placebo-Effekt, bei der Verstand und Logik nicht gefragt werden?
Gern wird die Anekdote erzählt, wie der Physiker Niels Bohr gefragt wurde, warum er an seinem Ferienhaus ein gefundenes Hufeisen angenagelt hätte. “Es ist ganz egal, ob ich daran glaube oder nicht“, soll er gesagt haben, “es hilft trotzdem“.
Und was unterscheidet nun den Glauben vom Aberglauben?
Das Hufeisen hilft wirklich.
Schließlich weiß es ja nicht, dass ich nicht daran glaube.