Archiv für den Monat: August 2013
Fünf Fragen der Bildhauerin Louise Bourgeois*
– Qui a fait le jour et la nuit?
– D’où venons-nous, d’où sortons-nous?
– Quand saurais-je où je vais?
– Pourquoi le toucher de la main de mon ami(e) m’est si agréable et me donne tant de plaisir?
– Pourquoi sommes-nous sur la terre?
(Übetragungsversuch:
– Wer hat sie geschaffen, den Tag und die Nacht?
– Woher kommen wir, woher stammen wir?
– Wann erfahre ich, wohin ich gehe?
– Warum ist es mir so angenehm, wenn mich die Hand meines Freundes/ meiner Freundin berührt, und warum bereitet mir das so viel Lust?
– Wozu sind wir auf der Erde?)
*) Quelle unbekannt, Notat von 2003
Unverhoffte Streicheleinheit
Vor einiger Zeit wurde ich beim morgendlichen Gang durch die Landschaft von einem Jogger überholt. Ich hörte, wie sich seine rhythmischen Schritte näherten. Als er bei mir vorbeikam, grüßte er freundlich, ohne anzuhalten, und stellte sich im Weiterlaufen vor: “Abitur 78!“ – “Dass Sie sich noch an mich erinnern?!“ rief ich ihm nach, leider ohne den ehemaligen Schüler wiedererkannt zu haben. Und er, jetzt schon aus rasch größer werdender Entfernung, fügte nur hinzu: “In guter Erinnerung!“
Merkbuchseite
(Bleistift u. Farbstift)
Kleines Exerzitium im Gedenken an einen Gotlandaufenthalt
“. . . quod licet Jovi“
Das berühmte lateinische Sprichwort besagt: es darf nicht jeder x-beliebige Ochse tun, was nur dem Jupiter erlaubt ist.
Auf dem gleichen Prinzip beruht die Empörung, die den Menschen befällt, wenn er in seinem Garten zwischen den Büschen die leeren Eierschalen von Singvögeln entdeckt. Er, der fast täglich Eier in der einen oder anderen Form verspeist, ergrimmt, wenn sich da mal irgendwelche Nesträuber (Häher, Elster, Eichhörnchen und Consorten) ein paar Eier oder gar den einen oder anderen Jungvogel holen.
Merkbuchseite
Zurückgeblättert: 1965
(Kugelschreiber u. Bleistift auf Packpapier)
Sic transit . . .
Was man doch beim Aufräumen so alles findet, z.B.:
(Valon)
Wie alt muss man sein, damit man sich noch an diesen kleinen Seitentrieb unserer Industriekultur erinnern kann?
Als man begann, die Margarine auch formal aufzuwerten (zumal
die Reformhausprodukte wie Vitaquell u.ä.), wählte man im Gegensatz zum “Butterquader“ eine würfelförmige Verpackung, für die alsbald eine entsprechende Dose hergestellt wurde.
Wie wir inzwischen wissen, hat sie im Kampf ums Überleben nicht mithalten können.
Merkbuchseite
Gedankensplitter
Im Traum sehen wir manchmal mit großer Deutlichkeit Dinge und Personen, die wir uns in gleicher Intensität bei Tage nicht vergegenwärtigen können. Verfügt also das Unterbewusstsein über Speicher, zu denen der wache Mensch keinen Zugang hat?
Gedankensplitter
Es kommt zwar vor, dass uns eine Krankheit so ausschließlich in Anspruch nimmt wie ein ungezogener Hund, aber sie führt meist nicht in gleicher Weise zu mitmenschlicher Kontaktaufnahme und Gesprächen, wie wenn man einen Hund als Begleiter hat..