Groß und klein

40314

Sobald man sich einmal auf das Gesicht “eingesehen“ hat, glaubt man kaum noch, dass es sich um eine ganz zufällige Durchmischung  von Steinsubstanzen handelt.

In Wirklichkeit nur ein winziges Bröckchen, das mir M.F. als Anregungsmaterial in die Hand gedrückt hat:

40314_1

Wie man im Kleinen das Große entdecken kann, hat in ganz anderem Zusammenhang Ringelnatz beschrieben:

Genau besehn

Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Dass einem graut.

Gedankensplitter

Über Witze lachen zu können, wird oft als besondere “Humorfähigkeit“ eines Menschen gewürdigt, ein Missverständnis, wie ich meine; denn das Verstehen der Pointen beruht auf der Vertrautheit mit den in den Witzen vorkommenden Verhältnissen: ohne die gemeinsamen Vorkenntnisse zwischen Erzähler und Zuhörer kann sich keine “Lachbrücke“ bilden.

Aber auch, wenn der Zuhörer sehr wohl weiß, wovon die Rede ist, verzieht er vielleicht keinen Mundwinkel: bewusst oder unbewusst drückt er seine Ablehnung des Witzeerzählers aus, mit dem er sich “nicht gemein machen“ will – weshalb man z.B. mit witzigen Bemerkungen bei einem amtierenden Grenzbeamten vorsichtig sein sollte.