Ach, ob unseres selbstverständlich lieblosen Umgangs mit den Zeugnissen der Vergangenheit! Welch eine unwahrscheinliche Berührung ferner Lebenswelten über die Distanz der Zeit hinweg!
Gelingt die Lösung, dann ist’s wie ein Sieg des Geistes über die chaotischen Mächte der Finsternis – gelingt sie aber nicht, lastet der Misserfolg auf dem Abgeschlagenen wie die Gefühle eines Jägers, der zu seinen hungernden Angehörigen ohne Beute heimkehren muss.
Gern…
höre ich ihre Reden,
lasse ich mich von ihren Argumenten überzeugen,
stimme ich ihnen zu
in ihrer tadellos korrekten politischen Grundhaltung,
beneide ich ihre in jeder Lage coole Eleganz,
halte ich ihre Beurteilung der Verhältnisse für maßgeblich …
und doch – und doch…
werde ich das Gefühl nicht los,
sie hätten
mit genau diesen ihren sympathischen Fähigkeiten
in brauner Zeit Fortune machen können,
und sie könnten es auch jetzt wieder,
wenn einmal der politische Wind
mächtiger von rechts pfeift
Bagatelle 2013_19
Farbige Mischtechnik auf Papiermontage,
Rahmengröße 21 x 21 x1,6 cm
In der aktuellen Entwicklungsphase unserer Astronautik befassen sich avancierte Planer mit den Möglichkeiten, bemannte Flüge zu entlegenen Himmelskörpern durchführen zu können. Astronauten trainieren das langzeitige Durchhalten des einsamen Eingeschlossenseins in einer Raumkapsel, und vielleicht lässt sich tatsächlich die Grenze noch hinausschieben, bis zu der ein Fitbleiben in hohem Alter möglich ist. Im Sport werden dem menschlichen Körper ja auch immer neue, nie für möglich gehaltene Höchstleistungen abgefordert.
Aber wenn man hier weiterdenkt, drängen sich Vorstellungen von Menschen auf, die ihr ganzes Leben mit dem Erfüllen einer Raumfahrtmission verbringen. So ungeheuer die physischen Belastungen dabei sein mögen, die Bewältigung der psychischen Anforderungen ist vermutlich ungleich schwerer. Geht das denn überhaupt: sechzig oder siebzig Jahre an Bord eines Raumfahrzeugs zu verbringen und diese Zeit mit den bei uns üblichen Kalenderhöhepunkten zu strukturieren, also z.B. regelmäßig Weihnachten zu feiern?
Wenn jemand sein asoziales Verhalten so zu erklären versteht dass man es begreift, kann man den Täter oder die Täterin nicht mehr richtig hassen (oder geht das nur mir so?)
Jedenfalls könnte das der Grund dafür sein, dass man manchen Erklärungen nicht gerne oder überhaupt nicht zuhören mag.