Vielleicht wissen die Kenner, in welchem Zusammenhang das Gedicht entstanden ist – vermutlich gar nicht auf Weihnachten bezogen – aber so wie wir heute auf dieses Fest zugehen, könnten diese Verse ein passendes Stoßgebet sein:
O Gib –
Ach, hin zu deinem Munde,
du Tag vor Feiertag,
Sonnabendrosenstunde,
da man noch hoffen mag!
Der Fächer noch geschlossen,
das Horn noch nicht geleert,
das Licht noch nicht verflossen,
die Lust noch nicht gewährt!
O gib – du, vor Entartung
zu Ich und Weltverwehr,
die bebende Erwartung
der reinen Wiederkehr.
Kein Trennen, kein Verneinen
von Denken und Geschehn;
ein Wesens-Vereinen,
von Oxford und Athen,
kein Hochgefühl von Räumen
und auch Erlösung nicht,
nur Stunden, nur Träumen –
o gib dein Kerzenlicht.
An wen er diese Zeilen wohl gerichtet hat?