Von Bayerns Ludwig II wird berichtet, dass er gelegentlich ein Werk seines Lieblingskomponisten für sich ganz allein vorführen ließ – für ihn, den König als genießenden Hörer und Zuschauer, unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit.
Im Zeitalter fortgeschrittener Medientechnik könnte man denken, dieses Vergnügen – so es denn eines ist – stünde heute jedem für verhältnismäßig wenig Geld zur Verfügung; aber was immer auch man sich von seinen Audio- und Videogeräten vorspielen lässt, den Kick, den sich Ludwig II damals gegeben hat, können sie nicht hervorrufen. Die Statistik weiß immer, wie viele Menschen – wenn auch jeweils für sich allein – mitgehört haben.