. . . dachte an den Berliner Akzent des Hausmeisters S., als ich an dessen Haus vorbei ging, und dass er fast den gleichen Tonfall hat wie Wolf Biermann, bei dem mir dieser Dialekt zum Ausdruck von Toleranz und intellektueller Lebendigkeit geworden ist, den ich mir also gar nicht mehr im Munde eines nationalistisch beschränkten Menschen vorstellen mag – und doch müssen sie die gleiche Sprache gesprochen haben, die Täter und die Opfer.
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Aber . . .
. . . wie wäre es in einer Welt,
in der es nichts mehr gäbe,
um sich davon zu emanzipieren?
After all: tomorrow is another day
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Innen- und Außenansicht beim Altern
Was den Betroffenen als eine mehr oder weniger zufällige Folge von unbedeutenden Aussetzern, momentanen Schwächen oder gelegentlichen Krisen unterschiedlicher Ursache erscheinen mag, nehmen die zuschauenden Zeitgenossen problemlos als die erwartungsgemäßen Anzeichen des natürlichen Ausscheidungsvorgangs wahr.
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Abreißgedicht
Auch wenn der Besuch im Literaturhaus einen längeren Umweg notwendig macht, siegt doch meine Lust nach Neuentdeckung. Und meistens findet sich ein Text, über den ich noch mehr erfahren möchte. Diesmal war es ein Gedicht von Michael Krüger:
Rêverie
Ein Wind, in sich selbst vertieft,
sitzt in den Bäumen vor meinem Fenster
und trotzt der geschwätzigen Trauer
des Regens. Da hört alles auf,
auch die in Aussicht gestellten Welt-
untergänge und die Vermehrung von Dummheit.
Wie klein die Meisen sind!
Und wie sie die Bäume aushorchen!
Natürlich wäre es ganz falsch,
jetzt auf die Vernunft zu setzen,
denn sie besitzt nichts,
um unsere Träume zu nähren.
Aus:
Umstellung der Zeit · Gedichte
bei Suhrkamp, Bln, 2013
Lebendige Sprache
Lebendige Sprache
“klicken“ war früher v. a. mit dem Geräusch der Kamera verbunden.
Inzwischen klickt man ganz geräuschlos auf Bilder oder Symbole, die im Monitor eines Computers erscheinen.
Wer etwas Bestimmtes sucht, klickt sich durch, bis er’s gefunden hat.
Heute lasen wir in einem Prospekt: Erklicken Sie sich OBI ganz neu!
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(Farbstifte)
Bei der Fahrt von einer “ordentlichen“ Stadtwelt zur ebenso ordentlichen der Nachbarstadt fällt der Blick auf eine Art Reservat, wo es noch lässig und ungeregelt zugehen darf – vielleicht etwas gruselig, auch etwas unappetitlich, aber aus der Entfernung lockend – fast wie die fehlende Ergänzung zum bürgerlich domestizierten Alltag.